Das Thema für unsere Erasmusarbeit dieses Jahr ist die Darstellung von Krieg und Frieden in der Kunst. Der Titel ist "WarScArts" – und kombiniert die Worte "war" für Krieg, "scar" für die Narben, die der Krieg hinterlässt und "arts" für die Künste, die die Schrecken des Krieges und den Wunsch nach Frieden darstellen. Wir arbeiten wieder eng mit dem Institut Joan Sola in Torrefarrera, Katalonien, zusammen und besuchen auch das staatliche Gymnasium in Jelgava, Lettland. Unser erstes Projekttreffen fand vom 10. Bis 14. Februar in Torrefarrera statt. Der Schwerpunkt lag auf der bildenden Kunst.
Dienstag, 11. Februar:
Am Dienstag sind wir morgens normal in die Schule gegangen, wo wir von der Schulleiterin begrüßt wurden. Von dort aus ging es direkt weiter in die Stadt, ins Rathaus von Torrefarera. Dort hat uns der Bürgermeister empfangen und ein bisschen über die Stadt und Katalonien erzählt, das war ziemlich interessant. Nach dem Besuch im Rathaus haben wir uns in kleine Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bestand aus spanischen, ungarischen und deutschen Schülern. In Torrefarera gibt es jeder Jahr ein Street-Art-Festival, und daher sind an vielen Hauswänden große Wandbilder zu sehen.
Wir sind zu drei verschiedenen Wandgemälden gegangen und haben kleine Videos dazu gedreht. In den Videos haben wir erklärt, wer das Bild gemalt hat, wie es heißt und was darauf zu sehen ist oder welche Bedeutung es hat. Nach dieser kreativen Aufgabe ging es zurück zur Schule, aber nicht für lange, denn kurz danach sind wir mit dem Bus nach Lleida gefahren. Die Fahrt hat ungefähr 20 Minuten gedauert. In Lleida angekommen, haben wir zuerst die Festung und alte Kathedrale “La Seu Vella” besucht. Dort konnten wir uns im Kreuzgang und in der Kirche umschauen und sind dann auf den großen Turm gestiegen. Oben angekommen, hatten wir eine atemberaubende Aussicht und haben natürlich viele Gruppenfotos gemacht. Wieder unten angekommen, hatten wir eine halbe Stunde Mittagspause. Jeder konnte selbst entscheiden, was er in der Innenstadt von Lleida machen wollte, einige sind essen gegangen, andere haben die Stadt erkundet. Nach der Pause haben wir uns wieder getroffen und sind zurück in unsere Gruppen gegangen. Die spanischen Schüler haben sich an verschiedenen Denkmälern oder wichtigen Orten aus dem Spanischen Bürgerkrieg aufgestellt. Es war wie eine kleine Stadtrallye: Wir als deutsche und ungarische Schüler sind von Station zu Station gegangen, haben uns die Erklärungen angehört und mussten an jeder Station ein Selfie machen. Danach hatten wir noch zwei Stunden Freizeit. Um 18 Uhr haben wir uns wieder an unserem Treffpunkt versammelt. Einige Schüler sind anschließend noch bowlen gegangen, andere haben den Abend beim Essen ausklingen lassen. Insgesamt war der Tag voller spannender Erlebnisse, neuer Eindrücke und schöner Momente besonders die Aussicht von der Festung und das Erkunden von Lleida werden wir nicht so schnell vergessen!
Mittwoch, 12. Februar: Ein erlebnisreicher Tag in Barcelona
Heute durften wir im Rahmen unseres Erasmus-Programms die beeindruckende Stadt Barcelona besuchen. Früh morgens starteten wir in Torrefarrera und fuhren etwa zwei Stunden mit dem Bus in die katalanische Metropole. Die Vorfreude war groß, und unterwegs tauschten wir uns über unsere Erwartungen aus. Unser erster Halt war das Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC), das hoch oben auf dem Montjuïc-Hügel liegt. Das imposante Gebäude bot nicht nur einen tollen Blick über die Stadt, sondern auch eine beeindruckende Kunstsammlung. Besonders fesselnd waren die Gemälde zum Spanischen Bürgerkrieg, die die Schrecken und Emotionen dieser Zeit eindrucksvoll darstellten, und wo wir uns Inspirationen für unsere eigenen Plakate holen konnten. Daneben konnten wir auch mittelalterliche Wandmalereien und großartige Werke aus der Renaissance bestaunen. Nach unserem Museumsbesuch ging es weiter in ein außergewöhnliches Einkaufszentrum – die Arenas de Barcelona. Dieses Einkaufszentrum befindet sich in einer ehemaligen Stierkampfarena, die von außen noch ihre ursprüngliche Form hat, innen jedoch ein modernes Shopping-Paradies ist. Hier hatten wir Zeit, durch die Läden zu schlendern, Souvenirs zu kaufen und uns etwas Leckeres zu essen zu holen. Am Nachmittag erwartete uns ein echtes Highlight: der Besuch der weltberühmten Sagrada Família. Die riesige Basilika, die bis heute unvollendet ist, beeindruckte uns schon von außen mit ihren detailreichen Fassaden. Während einer Führung erfuhren wir spannende Fakten über Antonio Gaudís einzigartige Architektur, die sich stark an der Natur orientiert. Im Inneren der Kirche staunten wir über die hohen Säulen, die wie Bäume wirken. Leider schien die Sonne nicht so stark und das Wetter war nicht besonders schön, so dass die Buntglasfenster ihre Wirkung nicht voll entfalten konnten, aber die Atmosphere war trotzdem magisch. Nach diesem letzten Programmpunkt machten wir uns am Abend wieder auf den Rückweg nach Torrefarrera. Erschöpft, aber voller toller Eindrücke, ließen wir den Tag im Bus noch einmal Revue passieren. Barcelona hatte uns mit seiner Kunst, Geschichte und beeindruckenden Architektur begeistert – ein unvergesslicher Ausflug!
Donnerstag, 13. Februar
Am Donnerstag haben wir eine Wand auf dem Schulhof der Schule in Spanien bemalt. Für den Entwurf des Wandbilds hatte der Strretart-Künstler Oriol Arumi aus unseren über eTwinning vorgeschlagenen Ideen gestaltet. Das Kunstwerk hatte zwei Seiten, auf der einen war der Frieden mit Kindern, die zur Schule gingen abgebildet und auf der anderen waren zerstörte Gebäude, die in Flammen standen zu sehen, dies symbolisierte den Krieg. In der Mitte war ein Baum, der Baum des Lebens, außerdem war auch noch eine Hand in der Mitte des Baumes, sie sollte zeigen, dass die Macht zwischen Krieg und Frieden in unseren Händen liegt. Jedoch konnten nicht alle auf einmal an dieser Wand malen, da es sonst zu voll gewesen wäre, also haben wir uns in Gruppen abgewechselt und in der anderen Zeit mit unseren spanischen und ungarischen Partnern Plakate gegen den Krieg gestaltet. Am Tag davor zuvor hatten wir im nationalen katalonischen Kunstmuseum in Barcelona dafür Inspiration gesammelt. Das Ziel des Plakats unserer Gruppe war es, Freundschaft und Frieden, aber auch Krieg und Zerstörung darzustellen. Wir wollen mit unserer friedlichen Seite des Berges zeigen, wie schön und wichtig es ist, zusammenzuhalten. Und haben somit diese Seite viel anspruchsvoller gestaltet als die Seite, auf der Krieg herrscht. Die drei Menschen auf der Mitte des Berges, welche die Hände in die Luft halten, sollen das Bild von Freundschaft darstellen, da es uns besonders wichtig ist. Wir haben mit vielen bunten Farben gearbeitet, da auch diese ein Zeichen für Frieden und Freude sind. Das bunte Peacezeichen soll noch einmal die Relevanz von Frieden darstellen und ist somit der Mittelpunkt des Bildes und steht über allem anderen. Wir hoffen, mit unserem Plakat einen Drang zum Frieden darzustellen und erhoffen uns, dass Menschen verstehen, wie wichtig und schön es ist, zusammen in Frieden zu leben.
Am Nachmittag haben wir dann noch etwas mit unseren Austauschschülern unternommen, einige waren in einer Trampolinhalle und andere sind noch ein wenig in der kleinen Stadt bei schönem Sonnenschein unterwegs gewesen. Am Abend haben wir uns dann zusammen mit unseren Gastfamilien noch einmal zur Schule begeben, für ein Abschlussfest. Es gab selbst gemachtes spanisches Essen und alle haben sich gut unterhalten. Am Ende haben alle, die mitgemacht haben, noch eine Urkunde und ein paar kleine Geschenke bekommen und dann war der Tag auch schon wieder vorbei. Es war ein sehr schöner Tag.
Freitag, 14. Februar: Unser letzter Tag in Torrefarrera
Am Freitag den 14. Februar war unser Abreisetag. Morgens wurden wir von unseren Gastfamilien zur Schule gefahren und haben dort unsere Gepäckstücke abgestellt. Danach versammelten wir uns in der Aula und loggten uns in eTwinning ein. Dort schrieben wir Texte über unsere Austauschpartner und unsere Erlebnisse während der Zeit in Torrefarrera. Anschließend gingen wir zum Mittagessen in die Schulkantine, das wir vorher auswählen konnten. Vor der Abreise machten wir noch ein gemeinsames Foto mit dem Wandbild das wir als Erasmus-Mitglieder auf die Schulmauer gemalt hatten. Dieses Kunstprojekt wurde von dem Künstler Oriol Arumi betreut. Oriol Arumi, geboren am 31. Oktober 1972 in Vic, Katalonien ist ein katalanischer Maler und Muralist der in Lleida lebt. Seine künstlerische Laufbahn begann er als Illustrator und wechselte dann während seines Studiums der Schönen Künste an der Universität Barcelona zur Ölmalerei. In den letzten zwölf Jahren hat er sich verstärkt der Wandmalerei zugewandt und zahlreiche großformatige Gemälde geschaffen. Arumis Arbeiten zeichnen sich durch einen realistischen Stil aus und behandeln Themen die von gesellschaftlichen Anliegen bis hin zu Umweltthemen reichen. Er hat auch an verschiedenen Festivals teilgenommen und mehrere Auszeichnungen bekommen darunter den Publikumspreis beim Torrefarrera Street Art Festival 2017. Ein bemerkenswertes Werk ist das “Mural de les Cigonyes” in Lleida, das eine Höhe von 33 Metern erreicht.
Arumi ist auch auf sozialen Medien aktiv insbesondere auf Instagram wo er seine neuesten Projekte präsentiert. Nach diesen letzten gemeinsamen Momenten stand auch schon die Abreise an und machten uns mit dem Reisebus auf den Weg zum Flughafen. Unser Rückflug von Barcelona nach Berlin startete um 17:40 Uhr und dauerte bis 20:20 Uhr. Damit endete unsere unvergessliche Zeit in Spanien.