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Erasmus Lettland-Mobility

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Am Montag, dem 19. Mai um 8:20 Uhr startete unser Flug nach Riga. Vom Flughafen nahmen wir den Bus in die Innenstadt, wo wir nach einer längeren Suche den Bahnhof fanden. Von hier ging es mit dem Zug weiter nach Jelgava, wo unsere Partnerschule ist. Dort angekommen, stellten wir unser Gepäck ab und machten einen Stadtrundgang, geführt von zwei lettischen Schülerinnen. 

Anschließend trafen wir uns mit der Gruppe aus Spanien, die schon am Tag zuvor angereist waren und besuchten eine Unterrichtsstunde. Sie war im Programm als "Defense" angekündigt und wir erwarteten so etwas wie Selbstverteidigung und waren sehr überrascht, als uns lettische Schülerinnen und Schüler in Militäruniformen empfingen. Bald war klar, dass es hier um die Verteidigung im Kriegsfall ging. Geübt wurde das korrekte Verhalten beim Patrouille-Gehen und das Reagieren auf verschiedene Angriffssituationen. Dieser Unterricht ist für alle Jahrgänge der weiterführenden Schulen in Lettland verpflichtend. Der Hintergrund ist dabei natürlich die Nähe zu Russland und die Angst vor einem Angriff. Natürlich durften die deutschen und spanischen Schülerinnen und Schüler auch einmal aktiv bei der Übung mitmachen. 

Nach diesem Erlebnis wurden wir zu unserer Unterkunft gebracht, einem Internat, das einer Grundschule angegliedert war und konnten nach einigen Verwirrungen unsere Zimmer beziehen und unser erstes lettisches Abendessen probieren. 

Am Dienstag wurden in der Schule Mathematikprüfungen geschrieben, deshalb lernten wir andere interessante Dinge in Jelgava kennen. Zunächst besuchten wir die Universität, die im ehemaligen Schloss untergebracht ist. Nach einer Führung durch die Räume und einer Demonstration verschiedener Chemie-Experimente durften wir in der Küche Wasserbrezeln backen. Diese sind eine lettische Spezialität und haben ihren Namen deshalb, weil die Teigrohlinge vor dem Backen kurz in heißes Wasser getaucht werden. Anschließend kann man sie herzhaft oder süß dekorieren und backen. Die Ergebnisse waren sehr lecker.

Als nächstes besuchten wir das Museum und konnten alle Preise bewundern, die der lettische Animationsfilm "Flow" bekommen hatte. 

Danach ging es in die Natur. Bei einem Spaziergang am Fluss entlang konnten wir Wildpferde bestaunen und die Aussicht genießen. 

Mittlerweile war es Mittag und Zeit für das Essen in der Mensa der Universität. 

Nachmittags arbeiteten wir in unserer Unterkunft in Gruppen an der Präsentation unseres Projekts auf eTwinning.

Der dritte Tag unseres interessanten Austauschs hatte begonnen. Endlich bot sich die Gelegenheit, einen Blick in das Schulleben der Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule zu erlangen. Nach einem längeren Spaziergang durch das morgendliche Jelgava erblickten wir eins der zwei örtlichen Gymnasien, das stattliche Gymnasium Jelgava. Wir, die spanischen und deutschen Schülerinnen und Schüler, teilten uns auf und gingen in verschiedene Schulstunden. Wir deutschen Schülerinnen besuchten unter Anderem den Mathe-, Informatik- oder Technikunterricht. Vor Ort wurden wir sofort mit offenen Armen empfangen und innerhalb des Schulgebäudes herumgeführt. Informationen zu dem Notensystem und den Ferienzeiten in Lettland wurden uns mitgeteilt, wobei der Fakt, dass den Schülerinnen und Schülern drei Monate Sommerferien bevorstehen, besonders überraschend war. Ein auffälliger Unterschied war, dass die Klassen zwar ähnlich groß wie bei uns sind, aber häufig in zwei kleinere Gruppen aufgeteilt werden. 
Die Auswahl der Fremdsprachen differenziert sich von denen, die in Deutschland angeboten werden, das heißt, dass das Erlernen von Russisch oder Deutsch ebenfalls möglich ist. Obwohl wir keinen Deutschunterricht miterleben konnten, haben manche von den lettischen Schülern versucht, auf Deutsch mit uns zu sprechen. Dies war eine interessante Möglichkeit, einen Eindruck vom Deutschunterricht in Lettland zu bekommen.

Ein weiterer Unterschied betraf die Größe der Schule. Die Gebäude in Lettland sind sehr geräumig, mit speziellen Räumen für Musik, Computer und einer Bibliothek, was den Schülerinnen und Schülern viele Möglichkeiten zum Lernen bietet.

Nach sechs äußerst informativen Schulstunden und einem Mittagessen in der Schulkantine wurde uns zusätzliche Freizeit in Jelgava angeboten, die wir nutzten, um uns in zu setzen oder in naturbelassenen Parks niederzulassen. Wir spazierten durch die Stadt, besichtigten Sehenswürdigkeiten und nutzten die Gelegenheit, mehr über Lettland zu erfahren und uns auch in Cafès zu setzen oder in naturbelassenen Parks niederzulassen.  Am Ende des Tages waren wir uns alle einig, dass diese aufregende Erfahrung für einen gelungenen Austausch nötig gewesen war. 

Am Donnerstag, dem 22. Mai 2025, sind wir im Rahmen unseres Erasmus-Projekts mit dem Zug in die lettische Hauptstadt Riga gefahren. Wir waren alle sehr aufgeregt, und wir hatten schon am Mittwochabend unsere Koffer gepackt und sind gegen 8 Uhr morgens losgefahren. Als wir am Bahnhof in Riga angekommen sind, sind wir zunächst zu unserem Hostel, dem Amber Rooms Hostel in der Altstadt gelaufen. Anschließend haben wir die Altstadt von Riga erkundet. Die Stadt ist beeindruckend! Viele spannende Gebäude und eine Menge historische Häuser. Dann haben wir das Lettische Kriegsmuseum („Latvian War Museum") besucht. Dort konnten wir viele Informationen über die lettische Geschichte und die verschiedenen Kriege erfahren. Es war interessant, aber auch beängstigend zu sehen, was in der Vergangenheit alles passiert ist. Die Ausstellung zeigte viele Gegenstände aus der Vergangenheit,  zum Beispiel alte Waffen und Uniformen. Nach dem Museumsbesuch sind wir gemeinsam in ein Restaurant gegangen und haben den Tag dort ausklingen lassen. Im ganzen war es ein sehr schöner Tag in Riga, an dem wir vieles gelernt haben.

Am letzten Tag in Riga haben wir noch einmal eine spannende und schöne Zeit gehabt. Wir haben den Tag mit dem Museum Rigaer Stadtgeschichte und Schifffahrt gestartet und dabei viele neue Sachen gelernt. Durch die unterschiedlichen Ausstellungen im Museum, wie zum Beispiel die Ausstellung über Schiffsmodelle oder den Ursprung von Riga, war für jeden etwas Interessantes dabei. Anschließend bekamen wir eine Stadtrallye, bei der wir viele unterschiedliche Fragen beantworten und Aufgaben lösen mussten. Einige Sachen waren einfacher, während andere auch etwas schwieriger zu bewältigen waren. Hierbei mussten wir zum Beispiel Fotos machen und Rätsel über die Geschichte der Stadt lösen. So sollten wir nochmal eigenständig mehr über Riga lernen und haben dabei auch viele spannende Plätze, Orte und alte Gebäude gesehen. Viele davon hat man vor der Stadtrallye gar nicht richtig wahrgenommen, doch bei der Rallye hat man viel Neues entdeckt und kennengelernt. 

Am Nachmittag hatten wir Freizeit in der Stadt und haben dort einfach die schöne Atmosphäre genossen, ein paar letzte schöne Erinnerungsfotos gemacht und waren gemeinsam in einem Café. Es war toll, noch einmal durch die Straßen zu schlendern, die Stadt für sich zu erkunden und uns so von Riga zu verabschieden. Am Nachmittag trafen wir uns dann an unserem Hostel, um unsere Koffer zu holen, bevor wir uns gemeinsam auf den Weg zum Flughafen machten. Der Aufenthalt am Flughafen und auch der Rückflug, verliefen sehr angenehm und reibungslos. Es war ein toller letzter Tag in Riga und ein schöner Abschluss für unsere Reise nach Lettland. In der gemeinsamen Zeit haben wir viel Neues gelernt, erlebt und entdeckt.